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Linguistische Softwaretests: So sorgen Sie für ein hervorragendes Nutzererlebnis

Der Erfolg einer Software steht und fällt mit dem Anwendererlebnis. Neben der Funktionalität der grafischen Benutzeroberfläche (GUI) sollten Softwareunternehmen daher unbedingt auch die sprachliche Benutzerfreundlichkeit prüfen.
Wie? Mithilfe eines linguistischen Softwaretests. So vermeiden Sie teure Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt und sorgen für zufriedene Anwender. 

In diesem Artikel besprechen wir: 

  • was linguistische Softwaretests genau sind, 

  • warum sie für Softwarehersteller unverzichtbar sind, 

  • wie sie durchgeführt werden und 

  • wann der ideale Zeitpunkt dafür ist.

Was sind linguistische Softwaretests? 

Bei linguistischen Softwaretests wird die Benutzeroberfläche einer Software – wie Menüpunkte, Funktionsnamen, Hinweisfelder, Fehlermeldungen – von Sprachprofis gründlich hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik, Stil und kulturellen Merkmalen geprüft. 

Dabei steht nicht die Funktionalität der Software im Mittelpunkt. Vielmehr geht es um die Bedürfnisse und das Erlebnis der potenziellen Anwender. 

Sind beispielsweise die Fehlermeldungen verständlich und erlauben Rückschlüsse auf die Problembehebung? Sind eventuell Satzfragmente vorhanden? Würden auch Laien verstehen, wie sie die Software richtig nutzen? 

Welche GUI-Elemente werden bei einem linguistischen Softwaretest genau geprüft? 

Bei einem linguistischen Softwaretest werden im Allgemeinen folgende Elemente geprüft: 

  • Pop-up-Texte 

  • In-App-Hilfen  

  • Zeichenfolgen (Feldbezeichnungen) 

  • Barrierefreiheit (für sehbehinderte Nutzer, die einen Screenreader benötigen) 

  • Darstellung und Nutzung auf Mobilgeräten 

Darum sollten Sie Ihre Software von Profis sprachlich testen lassen 

Softwareentwickler sind wahre Meister, wenn es um IT-Anwendungen geht. Ihre Nutzer dagegen sind meist informationstechnische Laien. Es kann daher eine Herausforderung sein, sie verständlich durch die Anwendung der Software zu führen. Unternehmen sind daher gut beraten, auf die Unterstützung von Sprachprofis zurückzugreifen – und das vor allem aus zwei Gründen: 

1. Softwareentwickler sind keine Muttersprachler 

Zum einen beschäftigen deutsche Unternehmen häufig qualifizierte Softwareentwickler aus dem Ausland, zum anderen entscheiden sie sich oft direkt für die Entwicklung der Software auf Englisch. 

In beiden Fällen kann es vorkommen, dass die IT-Profis die Zielsprache womöglich nicht einwandfrei beherrschen und sich somit unwissentlich sprachliche Fehler in die grafische Benutzeroberfläche einschleichen. 

Ein gängiges Beispiel sind sogenannte False Friends, also Wörter, die auf Englisch und Deutsch ähnlich klingen, aber eine unterschiedliche Bedeutung haben. 

So bedeutet das englische Wort actualize im Deutschen nicht aktualisieren, sondern verwirklichen. Die deutsche Softwareaufforderung „Jetzt Software aktualisieren“ wäre im Englischen mit „Actualize Software“ falsch ausgedrückt. Richtig wäre „Update Software“. 

2. Softwareentwickler denken nicht aus Nutzersicht 

Softwareentwickler denken oft in ihrer eigenen technischen Sprache und aus Softwaresicht. Das Ergebnis können Fehlermeldungen oder Hinweise sein, die für den Ingenieur klar und deutlich, für den normalen Anwender hingegen unverständlich sind. 

Ein Beispiel für eine unverständliche Software-Fehlermeldung:

 

 

Die deutsche Übersetzung dieser Fehlermeldung lautet: Das Passwort kann nicht aktualisiert werden. Der angegebene Wert für das neue Passwort entspricht nicht den Anforderungen an die Länge, Komplexität oder die Historie der Domäne

Ein Nutzer, der diese Fehlermeldung erhält, bleibt verwirrt zurück und wird mit der Software höchstwahrscheinlich unzufrieden sein, weil er nicht weiß, was er falsch gemacht hat und wie er das Problem beheben soll. 

Trifft eines dieser zwei Szenarien auch auf Ihr Unternehmen zu? Dann sollten Sie unbedingt eine linguistische Softwareprüfung durch Profis, wie einem professionellen Sprachdienstleister, in Betracht ziehen, um … 

  • das Nutzererlebnis zu verbessern, 

  • ihren Markenruf zu stärken, 

  • die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen und 

  • potenzielle Probleme mit der Softwarelokalisierung schon vorab aus dem Weg zu räumen. 

Wie funktioniert eine linguistische Softwareprüfung? 

Für die Durchführung einer linguistischen Softwareprüfung gibt es mehrere gängige Methoden. Wir stellen drei davon mit ihren Vor- und Nachteilen kurz vor: 

  • Geben Sie Ihrem Sprachdienstleister direkten Zugang zur Software: Auf diese Weise können die Sprachprofis Fehlermeldungen replizieren und kleinere Änderungen direkt in die Software einpflegen – ohne viel Aufwand Ihrerseits. Außerdem wird der Kontext jedes Softwareelements ersichtlich. Der Nachteil: Der Testanwender wird wahrscheinlich nicht alle Fehler auslösen können. 

  • Senden Sie Screenshots der Software: Lassen Sie die grafische Benutzeroberfläche mit allen oder ausgewählten Meldungen anhand von Screenshots prüfen. Der Vorteil hierbei ist, dass der Sprachdienstleister die einzelnen Meldungen nicht selbst auslösen muss. Der Nachteil: Der Kontext der Meldungen ist nicht immer ersichtlich. Außerdem ist die Anfertigung von Screenshots und das Einpflegen der Kommentare in die Software für Sie zeitaufwendig. 

  • Stellen Sie eine Liste mit Softwareelementen und Fehlermeldungen bereit: Solch eine Liste lässt sich schnell für den Sprachdienstleister anfertigen. Der Nachteil: Wie bei den Screenshots fehlt auch hier oft der Kontext der einzelnen Meldungen. 

Wir bei Lexsys legen unseren Kunden die erste Methode ans Herz – nämlich den direkten Zugang zur Software. Wir glauben, dass dies der effizienteste Weg ist, um Ihre Software und die Benutzeroberfläche sprachlich unter die Lupe zu nehmen. 

Der ideale Zeitpunkt für eine linguistische Softwareprüfung 

Manche Unternehmen denken erst an eine linguistische Softwareprüfung, wenn sie internationale Märkte erobern wollen. Wir empfehlen ihnen, nicht so lange zu warten. 
Schließlich freuen sich auch Ihre Erstanwender über eine verständliche und eindeutige Nutzerführung. Und sollten Sie eines Tages ins Ausland expandieren, haben Sie bereits die Grundlage für eine erfolgreiche Internationalisierung gelegt. 
 
Oft wird der linguistische Softwaretest nämlich erst nach der Übersetzung in eine andere Sprache gemacht. Das ist nach unserer Erfahrung zu spät. 
 
Warum? Weil Sie dann Gefahr laufen, dass unverständliche Fehlermeldungen oder In-App-Anleitungen nicht nur in einer, sondern in vielen weiteren Sprachen nachträglich korrigiert werden müssen. Das ist aufwendig und teuer. 
 
Lassen Sie Ihre Software daher schon vor der Internationalisierung in andere Märkte sprachlich prüfen, um solche Probleme von vornherein auszuschließen.

Linguistische Softwaretests an einen externen Dienstleister auslagern 

Unternehmen, denen die interne Expertise für linguistische Softwaretests fehlt, sollten diese wichtige Aufgabe an einen erfahrenen Dienstleister auslagern. So vermeiden Sie Probleme bei der späteren Übersetzung in andere Sprachen und sorgen Sie mit Ihrer Software für ein ausgezeichnetes Benutzererlebnis. 

Als Komplettanbieter gehören linguistische Sprachprüfungen bei Lexsys zum Alltagsgeschäft. 

Unser internationales Team aus Englisch- und Deutschmuttersprachlern prüft Ihre Software bereits während der Erstellung Ihrer technischen Dokumentation auf etwaige sprachliche Probleme und berät Sie diesbezüglich. 

Wir können außerdem die Übersetzung Ihrer Dokumentation und Software in andere Sprachen übernehmen. Des Weiteren sind wir ein zertifizierter SAP-Partner

Wollen Sie mehr darüber erfahren, wie Lexsys Sie bei linguistischen Softwaretests unterstützen kann? Kontaktieren Sie uns noch heute und vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch. 


Über den Autor

Stephen Healy

CEO

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